Wann sind Einmalinstrumente die richtige Wahl?
Die fünf größten Vorteile von Einmalinstrumenten im Überblick
Gerade jetzt, vor dem Hintergrund eines wachsenden Umweltbewusstseins, gilt es, auch die Einmalprodukte, die in Medizin und Pflege tagtäglich zum Einsatz kommen, kritisch zu betrachten. Aber nicht etwa, weil sie alle durch entsprechende Mehrwegprodukte ersetzt werden sollten. Ganz im Gegenteil. Erstens gibt es Situationen, in denen Einmalinstrumente schlicht die beste Wahl für die geplante Behandlung sind – und zweitens stellt sich bei genauerer Betrachtung heraus, dass Einmalinstrumente bisweilen auch die ressourcenschonende Wahl sind.
Wie das sein kann? Wir zeigen es Ihnen. Im Folgenden stellen Ihnen die Expert:innen von Wörner Medical anhand konkreter Beispiele aus dem Alltag in Praxis und Klinik fünf zentrale Vorteile von Einmalinstrumenten vor.
Vorteil #1: Einmalinstrumente werden steril geliefert
Ein steriles Arbeitsumfeld ist für viele Behandlungen zwingend erforderlich, um Kontamination und Infektionen zu verhindern. Aus diesem Grund werden Einmalinstrumente grundsätzlich steril verpackt geliefert und können so auch mehrere Jahre lang problemlos gelagert werden. Das spart nicht nur Zeit, sondern auch logistischen Aufwand. Mehrweginstrumente müssen zwischen Behandlungen schließlich aufbereitet, gelagert und zum nächsten Einsatzort transportiert werden, ohne dabei die Sterilisation wieder zunichtezumachen. Diese Prozesse lassen sich durch den Einsatz von Einmalinstrumenten deutlich vereinfachen.
Tatsächlich werden viele Einmalinstrumente sogar in Verpackungen geliefert, die für die Arbeit an Patient:innen gedacht sind. Sie lassen sich einhändig öffnen und ermöglichen es, die Einmalinstrumente teils auch schon anzuwenden, wenn sie sich noch halb in der Verpackung befinden. Dadurch können die behandelnden Fachkräfte das Kontaminationsrisiko weiter reduzieren – ganz ohne zusätzlichen Aufwand.
Vorteil #2: Einmalinstrumente können ohne weitere Vorbereitung eingesetzt werden
Dass Einmalinstrumente vor einer Anwendung nicht noch einmal aufbereitet werden müssen, sorgt auch für zusätzliche Flexibilität im Arbeitsalltag. Der Einsatz von Mehrweginstrumenten will schließlich gut geplant sein, teils sogar Tage im Voraus. Im Kontrast dazu müssen Einweginstrumente, die steril verpackt am Lager liegen, nur ausgepackt werden, um ganz unterschiedliche Fälle damit zu versorgen.
Nehmen wir als Beispiel eine Einmalpinzette aus Metall: Pinzetten wie diese werden in Praxis und Klinik gleichermaßen gebraucht. In der Chirurgie werden sie z.B. eingesetzt, um während einer Operation das Gewebe am Wundrand zu halten. Sie können aber genauso gut im Rahmen einer offenen Sprechstunde eingesetzt werden, um nach einem Sturz den Schmutz aus einer Wunde zu entfernen – oder um während eines Verbandswechsels behutsam die Kompresse vom Wundbett zu lösen. Ein steriles Einweginstrument, viele Möglichkeiten.
Vorteil #3: Einmalinstrumente sind günstig
Wie kann es eigentlich sein, dass Einmalinstrumente meist deutlicher günstiger sind als vergleichbare Mehrwegprodukte? Das liegt zum einen am Material, denn manche Einweginstrumente werden aus Kunststoff statt Metall angefertigt. Andere bestehen zwar aus Metall, sind aber nicht so robust wie Instrumente, die eine wiederholte Aufbereitung überstehen müssen. Ein Beispiel hierfür ist der Mediset Klammerentferner steril: Auch diese Klammern bestehen aus chirurgischem Stahl – in der Anwendung im OP gibt es hier keinen Unterschied. Nur können die Klammern anschließend nicht zur Aufbereitung in den Autoklav, weil sie dafür nicht hart und hitzebeständig genug sind.
Zum anderen senkt aber auch die Packungsgröße den Preis für Einmalinstrumente. Die Mengen, in denen Einmalprodukte für Medizin und Pflege hergestellt und verkauft werden, sorgen dafür, dass die Herstellung selbst günstig bleibt. Diesen Preisvorteil geben viele Hersteller an ihre Kund:innen weiter. Daher gibt es eine große Auswahl an Einwegprodukten für vergleichsweise kleines Geld.
Vorteil #4: Einmalinstrumente gewährleisten gleichbleibend hohe Qualität
Dadurch, dass auch die Herstellung von Einmalprodukten strengen Richtlinien folgt, können Sie sich darauf verlassen, dass jedes Einmalinstrument von derselben Qualität ist wie das vorherige. Bei einem Mehrwegprodukt hingegen nimmt die Qualität über die Zeit ab – nicht rapide, dafür aber konstant. Das ist sowohl den Anwendungen als auch der Aufbereitung geschuldet. Federn verlieren mit der Zeit einfach an Sprungkraft, Griffe nutzen sich ab und selbst die schärfste Klinge wird irgendwann stumpf.
Aus diesem Grund sind Einweginstrumente in manchen Bereichen unerlässlich, um gleichbleibend hohe Behandlungsqualität zu gewährleisten. Gerade bei Klingen, die in der Medizin besonders scharf sein müssen, macht das einen enormen Unterschied. Ist die Qualität hier nicht optimal, sind unsaubere Schnitte, Schmerzen und vermeidbare Narbenbildung die Folge. Um dem vorzubeugen, werden nicht nur Skalpellklingen und Kanülen, sondern auch Scheren wie die Einmal Iris Schere spitz, die zum Durchtrennen von Gewebe eingesetzt werden, als Einmalinstrumente hergestellt.
Vorteil #5: Einmalinstrumente sind manchmal die nachhaltigere Lösung
So kontraintuitiv es klingen mag: Manchmal ist das Einmalinstrument einfach nachhaltiger. Der enorme Aufwand, der mit der Aufbereitung von Mehrweginstrumenten einhergeht, verbraucht bisweilen mehr Ressourcen als der Neukauf von Einmalinstrumenten. Das betrifft vor allem kleine, dafür aber oft genutzte Instrumente – etwa Skalpellklingen und Kanülen. Sie so aufzubereiten, dass sie steril und scharf genug für die nächste Injektion sind, würde mehr Ressourcen verbrauchen als die sachgerechte Entsorgung der alten Produkte und die Herstellung neuer Einmalinstrumente.
Hinzu kommt, dass die Aufbereitung von Mehrweginstrumenten nur mit speziellen Geräten möglich ist. Diese müssen aber nicht nur angeschafft, sondern auch untergebracht und sachgerecht bedient werden. Ist das nicht möglich, weil in einer Praxis dafür z.B. an Raum fehlt, können Instrumente zur Aufbereitung zwar auch an externen Dienstleister übergeben werden. Das bedeutet jedoch zusätzlichen Koordinationsaufwand, nicht zu unterschätzende Transportwege und eine höhere Zahl an Instrumenten, die angeschafft werden müssen, um sicherzustellen, dass jederzeit alles Notwendige verfügbar ist. Verfügt eine Praxis nicht über die für die Aufbereitung notwendigen Ressourcen, sind Einweginstrumente daher ebenfalls klar im Vorteil.
Einweginstrumente oder Mehrweg-Option? Entscheidungshilfe für Eilige
Im Arbeitsalltag haben Sie und Ihr Team oft die Wahl: Einweginstrument oder Mehrwegprodukt? Damit Sie die wichtigsten Faktoren im konkreten Anwendungsfall schnell gegeneinander abwägen können, haben wir eine kleine Entscheidungshilfe für Sie zusammengestellt.
Einweginstrumente | Mehrwegprodukte | |
Materialien | hochwertig, oft aus Kunststoff, teils aber auch Metall (z.B. Kanülen) | höherwertig, meist aus Metall |
Vorbereitung vor dem Einsatz | sterile Verpackung ermöglicht schnellen Einsatz ohne weitere Vorbereitung | sterile Aufbereitung zwischen Einsätzen erforderlich, die entweder inhouse oder durch Dienstleister durchgeführt werden kann |
Anschaffungskosten | gering, große Verpackungseinheiten senken oft den Preis noch weiter | höher als bei Einweginstrumenten, doch der Preis wird hier durch die lange Lebensdauer der Instrumente ausgeglichen |
Abfallaufkommen | eher hoch, da Einweginstrumente und Verpackung entsorgt werden müssen | eher geringes Abfallaufkommen durch Instrumente, doch kommen Materialien für Aufbereitung und ggf. Transport hinzu |
Nachhaltigkeit | gering, aber oft die bessere Möglichkeit als ressourcenintensive Aufbereitung | eher hoch, solange die nötige Aufbereitung nicht zu ressourcenintensiv ist (z.B. für Instrumente, bei denen einfache Sterilisation genügt) |
Zusammenfassend lässt sich also festhalten, dass Einweginstrumente die richtige Wahl sind, wenn das benötigte Produkt oft benutzt wird, schwer aufzubereiten ist, steril sein muss und in großen Mengen verfügbar sein sollte. Skalpellklingen und Kanülen sind Paradebeispiele für Medizinprodukte, die aus genau diesen Gründen fast ausschließlich als Einweginstrumente zum Einsatz kommen.
Von der Skalpellklinge bis zur Kanüle: Einweginstrumente bei Wörner Medical
Sie sind auf der Suche nach Einmalinstrumenten für einen spezifischen Bedarf? Möchten Sie herausfinden, ob sich in Ihrem spezifischen Fall Einmalinstrumente oder Mehrwegprodukte eher lohnen? Oder interessieren Sie sich für ein ganz bestimmtes Einweginstrument und würden gern mehr über die verschiedenen Produktvarianten in unserem Sortiment erfahren? Das Service-Team von Wörner Medical berät Sie gern – kostenlos und unverbindlich. Sie erreichen uns per E-Mail unter info@woerner-medizinprodukte.de oder telefonisch unter der Rufnummer 07121 – 696 20 50.