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Von Prävention bis Stabilisierung: So vielseitig sind Stützverbände 

Materialien, Nutzen und typische Einsatzbereiche von Stützverbänden im Überblick 

Ein gut sitzender Verband schützt in zweifacher Hinsicht – vor schädlichen Umwelteinflüssen ebenso wie vor Bewegungen, die den Heilungsprozess stören könnten. Gerade zu Beginn der Wundheilung ist schließlich oft Ruhe der Schlüssel zum Erfolg, und auch im Sinne der Prävention kann es bisweilen ratsam sein, die Bewegungsfreiheit der Patient:innen vorübergehend einzuschränken. In Situationen wie diesen erweist sich daher meist ein Stützverband als gute Wahl. 

Aber welche Verbandsmaterialien und -techniken eignen sich überhaupt für einen effektiven Stützverband? Und welcher Stützverband passt am besten zu welchem Einsatzbereich? Wir verschaffen Ihnen einen Überblick. In diesem Beitrag stellen Ihnen die Expert:innen von Wörner Medical die beiden grundlegenden Stützverband-Kategorien – elastisch und steif – vor und zeigen Ihnen, welche besonderen Vorteile die unterschiedlichen Varianten bergen. 

Was ist ein Stützverband? 

Wie der Name bereits vermuten lässt, ist ein Stützverband ein Verband, der für einen ganz speziellen Zweck konzipiert ist. Anders als ein klassischer Wundverband zielt ein Stützverband nicht darauf ab, eine Wunde und das umgebende Wundbett vor Schmutz oder Keimen zu schützen. Stattdessen tragen Stützverbände zur Stabilisierung bei: Sie sorgen dafür, dass der Bewegungsapparat der Patient:innen an all jenen Stellen geschont wird, an denen allzu große Belastung schädlich wäre – etwa dann, wenn eine Wunde wieder aufreißen könnte, wenn sich das umgebende Gewebe stark bewegt. Wird ein Stützverband an einem Gelenk angelegt, um dessen Mobilität einzuschränken, wird er auch als „funktioneller Verband“ bezeichnet. 

Stützverbände werden meist aus stabilen Synthetikfasern angefertigt; im Vergleich zu Wundverbänden aus Mull und Gaze, die möglichst weich und atmungsaktiv anliegen sollen, können manche Stützverbände daher sogar erstaunlich starr wirken. Das ist vor allem der Tatsache geschuldet, dass Stützverbände typischerweise nicht mit offenen Wunden in Kontakt kommen und es daher kein Wundbett zu schonen gilt. Aus diesem Grund werden Stützverbände – mit Ausnahme der Zinkleimbinde, zu der wir im Folgenden noch kommen werden – übrigens auch nicht mit integrierten Kompressen, Hydrokolloid oder ähnlichen Beschichtungen ausgestattet. Hier besteht schließlich kein Risiko, dass der Verband mit einer Wunde verklebt und so den Heilungsprozess beeinträchtigt. 

Welche Arten von Stützverbänden gibt es? 

Als Stützverband darf im Grunde jeder Verband gelten, der primär zur Stabilisierung des Bewegungsapparats eingesetzt wird. Wie stark die Beweglichkeit dabei eingeschränkt werden soll, kann jedoch stark variieren. Manche Stützverbände sollen eher entlasten bzw. einer übermäßigen Belastung vorbeugen, während andere vollständig immobilisieren. Aus diesem Grund gibt es Stützverbände, die explizit als solche hergestellt werden, in zwei Basis-Varianten: Elastisch und steif. 

1. Elastische Stützverbände 

Elastische Stützverbände bestehen meist aus synthetischen Fasern. Sie sollen die Beweglichkeit nur zu einem gewissen Grad einschränken und müssen daher eng anliegen, ohne die Durchblutung zu beeinträchtigen. Um einen elastischen Stützverband anzulegen, können Fachkräfte in Medizin und Pflege allerdings je nach Patient:in und Anwendungsbereich auf unterschiedliche Verbandsformen und -materialien zurückgreifen. 

  • Elastische Binde: Ähnlich wie beim klassischen Wundverband ist auch beim Stützverband eine Binde das Standardmodell. Typische Beispiele hierfür sind der Cellacast® Xtra Longuette Stützverband oder der synthetische Stützverband 3M Scotchcast Plus. Binden wie diese sind in unterschiedlichen Breiten und Längen verfügbar, lassen sich je nach Bedarf auf ein passendes Format zuschneiden und werden entweder mit Klammern oder mit Tape fixiert. Der große Vorteil der daraus angefertigten Stützverbände besteht darin, dass beim Wickeln der Bandage individuell festgelegt werden kann, wie eng der Verband im konkreten Anwendungsfall sitzen und inwieweit er die Beweglichkeit einschränken soll. 

  • Schlauchverband: Um Gelenke und ganze Extremitäten zu stabilisieren, kommt oft ein Stützverband in Form eines Schlauchs zum Einsatz. Ein solcher Stützverband kann in einem Stück übergezogen werden. Bekannte Modelle aus dieser Kategorie sind die Stützverbände in Schlauchform, die oft zur Versorgung von Gelenken oder vollständigen Gliedmaßen eingesetzt werden. Es gibt aber auch Modelle wie den postoperativen Stützverband Verba von Hartmann, die dafür gemacht sind, größere Wunden – etwa am Bauch oder am Rücken – nach einer Operation möglichst flächendeckend zu stabilisieren und ruhigzustellen. 

  • Tape-Verband: Auch Klebebände können Stützverbände sein, wenn sie dem Bewegungsapparat zusätzlichen Halt verleihen. Selbstklebende Stützverbände kommen u.a. in der Orthopädie und in der Sportmedizin, aber auch zur Erstversorgung bei Unfällen zum Einsatz. In ihrer einfachsten Form bestehen Tape-Verbände ausschließlich aus medizinischem Klebepflaster. Um die Haut zu schützen, wird allerdings oft auch ein Polster eingesetzt, das den Druck auf die durch den Stützverband am meisten belasteten Stellen reduziert. 

All diese elastischen Stützverbände haben gemeinsam, dass sie in regelmäßigen Abständen gewechselt werden können – und sollen. Außerdem können sie im Vergleich zu steifen Stützverbänden deutlich schneller angelegt werden, bisweilen sogar durch die Patient:innen selbst. Manche Stützverbände in Schlauchform werden sogar direkt mit Markierungen hergestellt, an denen medizinische Laien intuitiv ablesen können, wie sie z. B. an einem Gelenk liegen sollen. 

2. Steife Stützverbände 

Soll der Bewegungsapparat nicht nur sanft gehalten, sondern möglichst starr fixiert werden, kommen steife Stützverbände zum Einsatz. Diese werden in feuchtem Zustand angelegt und härten dann aus. Und falls Sie bei dieser Beschreibung direkt an einen Gips denken: Damit liegen Sie richtig. Streng genommen zählt nämlich auch der Gipsverband zu den Stützverbänden. Er ermöglicht vollständige Fixierung – sitzt ein Gipsverband richtig, kann sich darunter nichts bewegen. Daher ist ein Gips nicht nur im Fall eines Knochenbruchs, sondern auch bei schweren Prellungen und Zerrungen meist der Stützverband der ersten Wahl. 

Es gibt aber noch einen zweiten steifen Stützverband, den sogenannten Zinkleimverband. Das ist der einzige Stützverband, der mit einer Beschichtung ausgestattet wird, die direkten Hautkontakt haben sollte. Um eine Zinkleimbinde herzustellen, wird eine Mullbinde mit einer Paste beschichtet, die Zinkoxid enthält. Diese Paste wirkt in zweifacher Weise. Zum einen klingen durch das Zinkoxid Schwellungen schneller ab und zum anderen wird der Stützverband nach dem Anlegen steif und übt leichten Druck auf die Verletzung aus. Das macht die Zinkleimbinde zu einem praktischen Stützverband für die Versorgung frischer Verletzungen, die sowohl stabilisiert als auch am Anschwellen gehindert werden sollen. 

Wundversorgung und Prävention: Zwei typische Einsatzbereiche für Stützverbände 

Grundsätzlich kommen Stützverbände immer dann zum Einsatz, wenn zu viel Bewegung schädlich wäre. Ein typisches Einsatzszenario für einen Stützverband ist daher die Stabilisierung von Wunden nach Operationen – oder im Fall einer Fraktur, Prellung und Zerrung. Zu Beginn des Heilungsprozesses sind oft steife Stützverbände oder zumindest Verbandsmaterialien mit eher geringer Elastizität ratsam. Im weiteren Verlauf der Wundheilung kann dann auf elastische Stützverbände umgestellt werden. 

Darüber hinaus werden elastische Stützverbände aber auch oft zu präventiven Zwecken genutzt, insbesondere in der Orthopädie und Sportmedizin. In diese Kategorie fallen z.B. Tapeverbände oder elastische Gelenkbandagen, die vor dem Sport angelegt werden, um die Belastung zu reduzieren. Indem sie Gelenke, Sehnen und Muskeln stabilisieren, können diese Stützverbände einerseits neuen Verletzungen vorbeugen und andererseits Trainingsformen ermöglichen, die ohne die zusätzliche Stabilisierung nicht schmerzfrei umsetzbar wären. 

Stützverbände bei Wörner Medical 

Von Tape und elastischen Binden bis hin zum sofort einsatzbereiten postoperativen Stützverband: Im Sortiment von Wörner Medical finden Sie eine große Auswahl an Materialien für elastische und steife Stützverbände. Wenn Sie mehr über spezifische Produkte erfahren oder sich von unseren Expert:innen bei der Auswahl des passenden Stützverbands für eine spezifische Anwendung beraten lassen möchten, freut sich unser Service-Team auf Ihre Anfrage. Sie erreichen uns per E-Mail unter info@woernermedical.de sowie telefonisch unter der Rufnummer 07121 – 696 20 50.