Infusionen – ein Überblick
Durchführung, Zweck und typische Methoden für Infusionen
Es gibt viele Situationen in Medizin und Pflege, in denen eine Infusion erforderlich ist. Etwa dann, wenn Patient:innen Mühe damit haben, Wasser und Nahrungsmittel bei sich zu behalten. Für eine schnelle, wirkungsstarke Schmerztherapie. Oder im Notfall, wenn es einen lebensbedrohlichen Blutverlust auszugleichen gilt. Aber wie wird eine Infusion überhaupt durchgeführt und anhand welcher Faktoren werden verschiedene Varianten voneinander abgegrenzt? Die Expert:innen von Wörner Medical zeigen es Ihnen.
Wie wird eine Infusion durchgeführt?
Als Infusion wird ein medizinisches Verfahren bezeichnet, mit dem eine Flüssigkeit direkt in die Blutgefäße oder das Gewebe der Patient:innen eingebracht wird. Ähnlich wie bei einer Injektion kann auch hierfür eine Hohlnadel verwendet werden. Alternativ ist es aber auch möglich, Infusionen über implantierte Katheter oder Ports zu verabreichen. Im Vergleich zu Injektionen werden mittels einer Infusion allerdings meist größere Flüssigkeitsmengen verabreicht. Aus diesem Grund kommen keine Spritzen zum Einsatz, sondern Infusionsflaschen oder Infusionsbeutel, deren Inhalt über einen Schlauch und eine Kanüle in den Körper eingeleitet wird.
Für eine einfache Infusion braucht es nur einen Behälter mit Infusionslösung, einen Schlauch und eine Kanüle. Um die Abläufe in Praxis, Klinik und Pflegeeinrichtungen zu erleichtern, wird dabei meist auf eine vormontierte Kombination aus Schlauch und Kanüle zurückgegriffen, die nur noch mit der Infusionsflasche bzw. dem Infusionsbeutel verbunden werden muss. Ein Beispiel hierfür wäre das Intrafix® Air P, Infusionsgerät für Schwerkraft- und Druckinfusion. Soll ein:e Patient:in mehrere Infusionen gleichzeitig oder in kurzem zeitlichem Abstand erhalten, können die Behälter mit den unterschiedlichen Infusionslösungen auch an einen sogenannten Dreiwegehahn – etwa den B.Braun Discofix C Dreiwegehahn – angeschlossen werden.
Und apropos Schwerkraft- und Druckinfusion: Um zu gewährleisten, dass die Infusionslösung mit gleichbleibender Geschwindigkeit in den Körper abgegeben wird, wird bei einer klassischen Infusion der Behälter mit der Infusionslösung so aufgehängt, dass er höher liegt als die Kanüle. So sorgt die Schwerkraft für ein gleichmäßiges Herabtropfen der Infusionslösung. Umgangssprachlich wird das Verabreichen einer Infusion deshalb als „an den Tropf hängen“ bezeichnet. Es gibt allerdings auch sogenannte Druckinfusionen, bei denen der Infusionsbehälter mit einer Druckmanschette o. Ä. zusammengedrückt wird, um die Infusion so schnell wie möglich zu verabreichen. Diese Variante kommt primär in Notfällen zum Einsatz, z. B. dann, wenn die Behandlungsgeschwindigkeit über Leben und Tod entscheiden kann.
Welchem Zweck dienen Infusionen?
Per Infusion können dem Körper ganz unterschiedliche Flüssigkeiten zugeführt werden – von Wasser und Blut über flüssige Medikamente bis hin zu Nährstofflösungen für die parenterale Ernährung. Die beiden häufigsten Anwendungsbereiche für Infusionen sind jedoch die Medikamentengabe und die Stabilisierung des Körpers durch Ausgleich einen Flüssigkeitsverlusts.
Werden Medikamente mittels einer Infusion verabreicht, hat dieses Vorgehen dieselben Vorteile wie eine Injektion: Die Medikamente müssen nicht erst den Magen-Darm-Trakt der Patient:innen durchlaufen, sondern können an genau der Stelle in den Körper eingebracht werden, an der sie so schnell – und idealerweise auch schonend – wie möglich ihre Wirkung entfalten können. Zu diesem Zweck werden Medikamente mit sogenannten Trägerlösungen gemischt. Ein typisches Beispiel hierfür ist die Fresenius Kabi Fresenius Jonosteril Elektrolytlösung.
Tatsächlich zählen Elektrolytlösungen wie diese zu den am häufigsten verabreichten Infusionslösungen. Das liegt daran, dass sie auch ohne weitere Zusätze genutzt werden können. Zum Beispiel dann, wenn es darum geht, Flüssigkeitsverluste auszugleichen – etwa nach Operationen, nach denen die Patient:innen einige Zeit lang nicht ausreichend trinken können, oder im Fall gravierender Magen-Darm-Erkrankungen. Darüber hinaus werden auch Blutkonserven per Infusion verabreicht. In diesen Fällen ist zwar gewöhnlich von einer Bluttransfusion die Rede, doch dient diese begriffliche Abgrenzung nur der effektiveren Kommunikation im medizinischen Arbeitsalltag. Um Komplikationen zu verhindern, wird auch Blut mit kontrollierter Geschwindigkeit direkt in die Blutgefäße der Patient:innen in den Körper eingebracht – also durch eine Infusion.
Welche Arten von Infusionen gibt es?
In Medizin und Pflege werden Infusionen meist anhand zweier Kriterien beschrieben: Dauer der Infusion und verwendeter Zugang. Im Folgenden wollen wir diese beiden Aspekte ein wenig genauer beleuchten, insbesondere mit Blick auf die Fachbegriffe, die verwendet werden, um unterschiedliche Infusionsprozesse schnell und präzise zu beschreiben.
Faktor 1: Die Dauer der Infusion
Wie lange eine Infusion dauert, hängt von der Menge an Infusionslösung ab, die es zu verabreichen gilt – und von der Geschwindigkeit, mit der infundiert werden kann. Diese Geschwindigkeit kann in Abhängigkeit von der Infusionslösung und dem Gesundheitszustand der Patient:innen stark variieren. Manche Flüssigkeiten müssen langsamer verabreicht werden als andere, um die gewünschte Wirkung zu erzielen und/oder Nebenwirkungen vorzubeugen. Grundsätzlich wird dabei zwischen „Kurzinfusionen“ und „Langzeitinfusionen“ unterschieden. Einheitliche Vorgaben für den Gebrauch dieser Begriffe gibt es zwar nicht, doch die meisten Fachkräfte ziehen bei einer Stunde die Grenze: Alles, was sich schneller durchführen lässt, ist eine Kurzinfusion, und alles, was länger dauert, eine Langzeitinfusion.
Faktor 2: Der Zugang, der für die Infusion genutzt wird
In den meisten Fällen handelt es sich um eine sogenannte intravenöse Infusion. Das bedeutet, dass der Zugang über eine Vene gelegt wird. Je nach Behandlung und Lösung können Infusionen aber auch in Arterien (intraarteriell), ins Unterhautfettgewebe (subkutan) oder sogar direkt ins Knochenmark (intraossär) eingebracht werden. Darüber hinaus kann der Zugang entweder über ein oberflächliches Blutgefäß erfolgen oder über eines, das nahe am Herzen liegt. Ersteres wird als periphere Infusion bezeichnet und ist für geübte Fachkräfte meist ähnlich leicht durchzuführen wie eine Injektion oder die Blutentnahme mit einer Monovette. In Fällen, in denen die Infusionslösung ihre Wirkung nahe am Herzen besser entfalten oder schlicht die Blutgefäße reizen würde, durch die sie transportiert wird, kann jedoch auch eine sogenannte zentrale Infusion von Vorteil sein.
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