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Drei Praxistipps für die kapillare Blutentnahme 

So schaffen Sie bei schlechter Durchblutung und langsamem Blutfluss zuverlässig Abhilfe 

Die kapillare Blutentnahme ist die schnellste Möglichkeit, eine Blutprobe zu entnehmen. Ein kleiner Lanzettenstich, ein paar Tropfen Blut – fertig. Doch was in der Theorie entspannt klingt, kann sich in der Praxis als erstaunlich schwierig erweisen. Was tun, wenn das Blut einfach nicht fließen will? Das haben wir die Expert:innen von Wörner Medical gefragt. In diesem Beitrag teilen sie drei praktische Tipps für die zuverlässige Entnahme von Kapillarblut mit Ihnen. 

Kapillare Blutentnahme: Die Grundlagen 

Die kapillare Blutentnahme kommt immer dann zum Einsatz, wenn einige wenige Tropfen Blut eine ausreichende Probenmenge darstellen – z. B. für die Durchführung eines Diabetes-Schnelltests oder wenn das das Blut unter dem Mikroskop auf Parasiten untersucht werden soll. Zunächst wird die Entnahmestelle desinfiziert. Bei Erwachsenen wird Kapillarblut meist an den Fingern oder am Ohrläppchen entnommen, bei Kleinkindern hingegen an der Ferse. An diesen Stellen liegen die Kapillaren so dicht unter der Haut, dass sie leicht mit einer sterilen Sicherheitslanzette erreicht werden können. 

Der erste Bluttropfen, der aus dem Lanzettenstich austritt, wird typischerweise mit einem sterilen Tupfer entfernt. Das liegt daran, dass er mit großer Wahrscheinlichkeit auch Flüssigkeiten enthält, die von der Hautoberfläche oder aus dem Gewebe darunter stammen. Da diese das Analyseergebnis verfälschen könnten, wird der erste Tropfen verworfen. Der zweite Bluttropfen ist jedoch für die Untersuchung geeignet und muss daher – je nach geplantem Testverfahren – in einem Probenbehälter aufgefangen oder auf einen Teststreifen bzw. den Objektträger für eine Untersuchung unter dem Mikroskop übertragen werden. 

Für den Transfer eines einzelnen Bluttropfens auf einen Schnelltest oder Objektträger genügt meist eine sterile Pipette. Für die Entnahme von Kapillarblut, das im flüssigen Zustand eingehender analysiert werden soll, gibt es jedoch spezielle Probengefäße wie die Microvette von Sarstedt. Dieses Probenröhrchen verfügt über ein fest integriertes Kapillarröhrchen, das Bluttropfen ansaugt, sobald es ihre Oberfläche berührt. 

Drei Praxistipps für die kapillare Blutentnahme 

Wie effizient und entspannt sich die Entnahme von Kapillarblut durchführen lässt, hängt vor allem von drei Faktoren ab: Von der Durchblutung der Einstichstelle, vom Blutfluss während der Probenentnahme und davon, wie schwer es im konkreten Einzelfall ist, mit der Lanzette die Haut zu durchstechen. Doch selbst wenn einer dieser Faktoren nicht ideal ist, lässt sich meist mit einfachen Mitteln Abhilfe schaffen. Wir zeigen Ihnen, wie. 

Praxistipp #1: Den Blutfluss sanft unterstützen 

Wer schon einmal eine kapillare Blutentnahme durchgeführt hat, weiß: Will das Blut nicht direkt fließen, ist unter Umständen Geduld gefragt. Eine zu kleine Probenmenge kann nicht sachgemäß ausgewertet werden – doch den Finger zu drücken, um den Blutfluss zu beschleunigen, ist strengstens untersagt. Zu hoher Druck auf die feinen Kapillaren kann schließlich zur sogenannten Hämolyse führen, zur Zerstörung der roten Blutkörperchen (Erythrozyten) und der Vermischung ihrer Bestandteile mit dem Blutplasma. Das würde die Probe für eine Vielzahl von Testverfahren genauso unbrauchbar machen wie die Gewebeflüssigkeit, die bei allzu starkem Zusammendrücken der Entnahmestelle austreten kann. 

Aber bedeutet das, dass die Probenentnahme nicht beschleunigen werden kann? Keineswegs. So trivial es klingen mag: In vielen Fällen hilft es bereits, die punktierte Stelle an Finger oder Ferse nach unten zu drehen und den Blutfluss durch die Schwerkraft zu unterstützen. Außerdem kann eine sanfte Massage mit ein wenig Abstand zur eigentlichen Entnahmestelle den Blutfluss verbessern – etwa von der Handfläche hin zum Finger, immer entlang der Gefäße. 

Praxistipp #2: Gezieltes Steigern der Durchblutung 

Wussten Sie, dass Sie den Blutfluss an der Einstichstelle für die kapilläre Blutentnahme im Idealfall um das Siebenfache steigern können? Alles, was Sie dafür brauchen, sind ein paar Minuten Vorbereitungszeit und ein wenig warmes Wasser. Bei den Kapillaren handelt es sich um feine Blutgefäße, die nahe an der Hautoberfläche liegen. Das bedeutet, dass sich Temperaturunterschiede hier deutlich bemerkbar machen: Je kälter es wird, desto langsamer fließt das Blut durch die Kapillaren. Und gerade an den Stellen, an denen typischerweise Kapillarblut entnommen wird – an Händen, Füßen und Ohrläppchen – setzt dieser Effekt besonders schnell ein. 

Aus diesem Grund ist es nicht nur an kalten Wintertagen ratsam, die Entnahmestelle für Kapillarblut ein wenig aufzuwärmen. Schon ein warmes Handbad von drei bis fünf Minuten kann eine deutlich leichtere Probenentnahme ermöglichen und falls einem Kleinkind an der Ferse Kapillarblut entnommen werden soll, kann der Fuß vor der Blutentnahme einfach für ein paar Minuten in ein feuchtwarmes Tuch eingeschlagen werden. Alternativ können außerdem hyperämisierende, d. h. durchblutungsfördernde Salben zum Einsatz kommen. In diesem Fall muss die Einstichstelle jedoch vor der Blutentnahme noch einmal gründlich gereinigt werden, um eine Kontamination der Probe zu verhindern. 

Praxistipp #3: Lanzettenstiche individuell planen 

Die Gefäße, aus denen Kapillarblut entnommen wird, liegen nur wenige Millimeter tief unter der Haut. Dennoch können sie sich bisweilen als erstaunlich schwer zu erreichen erweisen, z. B. dann, wenn sie gut geschützt unter Hornhaut liegen. Um ihr Eindringen ins Gewebe zu erleichtern, wird die Lanzette, die für die Entnahme von Kapillarblut zum Einsatz kommt, daher meist leicht schräg angesetzt. Ist die Haut an den Händen besonders rau und dick, kann allerdings auch diese Technik an ihre Grenzen stoßen. In diesen Fällen ist es ratsam, entweder die Entnahmestelle zu wechseln oder – falls auch das nichts bringt – die Lanzette anzupassen. 

Zum einen können Sie die Einstichtiefe verändern. Kommen Hilfsmittel wie das Terumo Medisafe Finetouch II Lanzettengerät zum Einsatz, lässt sich das besonders leicht umsetzen, denn an vielen Stechhilfen kann die Einstichtiefe der Lanzette stufenweise angepasst werden. Zum anderen können Sie aber auch eine Lanzette mit einem größeren Durchmesser wählen. Je nach Hersteller wird dieser entweder in Millimetern oder mit dem Kürzel G für das englische „Gauge“ (Durchmesser) angegeben. Doch Vorsicht: Eine hohe Gauge-Zahl zeigt keinen größeren Durchmesser, sondern eine feinere Lanzette an! 

Alles für die kapillare Blutentnahme – im Sortiment von Wörner Medical 

Von Lanzette und Stechhilfe über Desinfektionsmittel und Probenröhrchen bis hin zum bunten Kinderpflaster für die Nachsorge bei den kleinsten Patienten: Im Sortiment von Wörner Medical finden Sie alles, was Sie und Ihr Team für die arterielle Blutentnahme brauchen.  

Welche unserer Produkte für Anwendungen in Ihrer Praxis, Klinik oder Pflegeeinrichtung am besten geeignet sind, zeigen wir Ihnen gern im Rahmen eines Beratungsgesprächs – kostenlos und unverbindlich. Kontaktieren Sie uns einfach per E-Mail unter info@woernermedical.de oder telefonisch unter der Rufnummer 07121 – 696 20 50 und erzählen Sie unserem Service-Team, wonach Sie suchen. Wir helfen Ihnen gern weiter.